Für mehr Tierrechte bei der Kaiserslauterer Kerwe

Ortsverband Kaiserslautern

Der Ortsverband der Linken in Kaiserslautern setzt sich entschieden für mehr Achtung der Tierrechte auf der Kaiserslauterer Kerwe ein. Denn wo Menschen Spaß und Freude empfinden, sollen Tiere nicht leiden müssen. 

In den vergangenen Wochen erreichten uns mehrfach Mails von Bürger*innen, die sich besorgt über das Ponyreiten sowie das Feuerwerk zu Beginn der Lautrer Kerwe äußerten. Wir als Ortsverband teilen diese Bedenken einstimmig. Das Ponyreiten auf Jahrmärkten gehört genauso wie das Feuerwerk unseres Erachtens zu den Relikten des 20. Jahrhunderts, die mit einem modernen Umwelt- und Tierschutzgedanken nicht vereinbar sind. 

Die Ponys müssen über Stunden hinweg eine laute Umgebung mit großen Menschenmengen und eine einseitige körperliche Belastung aushalten. Hierbei fehlt ihnen der Kontakt zu natürlicher Umgebung, die Interaktion mit Artgenossen sowie ein Rückzugsort bei Überlastung. Selbst wenn tierschutzgerechte Haltungsbedingungen gegeben sind, bedeutet diese Situation für Ponys als Fluchttiere großen körperlichen und psychischen Stress. Dieser wäre komplett vermeidbar, wenn z. B. auf umliegende Pferdehöfe zurückgegriffen würde, die neben einer natürlichen Umgebung auch noch pädagogischen Mehrwert bieten. 

Auch das Feuerwerk belastet Wildtiere, Haustiere, Menschen und Umwelt in einer Weise, die für uns so nicht tragbar ist. Außerdem stehen mittlerweile wesentlich ungefährlichere, kostengünstigere und umweltfreundlichere Alternativen zur Verfügung. Da beispielsweise Drohnen oder Laser mehrfach verwendet werden können, ließe sich dadurch neben dem Umweltaspekt auch noch bares Geld sparen. 

Feuerwerk birgt immer eine inhärente Gefahr für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bauwerke, die selbst durch größte Sicherheitsmaßnahmen nicht verhindert werden kann. Zudem geraten durch die lauten Geräusche Haustiere und Wildtiere in Panik. Besonders Vögel können durch den Schreck oder durch panische Fluchtversuche massenweise versterben, wie bereits in anderen Städten in der Vergangenheit geschehen. Aber auch für sehr alte Menschen oder Menschen mit kognitiven oder seelischen Beeinträchtigungen kann Feuerwerk großen Stress bedeuten. 

Zudem stellt Feuerwerk eine starke Belastung der Umwelt mit Schwermetallen und Feinstaub dar. An einem Silvesterabend wird in Deutschland ungefähr 1% des jährlich verursachten Feinstaubs freigesetzt, inklusive jeglichen Auto-, Flug- und Bahnverkehrs. Die giftigen Schwermetalle wie Barium, Strontium oder Antimon werden vom Regen aufgeschwämmt und ins Grundwasser gespült, wo sie nicht nur Tieren und Umwelt, sondern auch dem Menschen Schaden zufügen. 

Aus diesen zahlreichen Gründen empfehlen wir der Stadt Kaiserslautern sowie anderen Veranstalter*innen dringend, auf eine naturfreundlichere Alternative umzusteigen. Bereits viele andere deutsche und europäische Städte gehen diesen Weg und setzen ein Zeichen für mehr Tierrechte und Umweltbewusstsein.