Ein Register für psychisch kranke Menschen ist zutiefst menschenfeindlich

Die Äußerung von Carsten Linnemann, psychisch kranke Menschen in ein Register aufzunehmen, ist nicht nur zutiefst menschenfeindlich, sondern ein gefährlicher Angriff auf die Würde und Rechte einer ohnehin besonders schutzbedürftigen Gruppe unserer Gesellschaft. Eine solche Forderung entmenschlicht Menschen mit psychischen Erkrankungen und wirft sie in denselben Topf mit Rechtsextremisten und islamistischen Gewalttätern – ein ungeheuerlicher Vergleich, der auf blankem Unwissen oder bewusster Ausgrenzung basiert.

Geschichtlich erinnert diese Denkweise an die dunkelsten Kapitel Deutschlands. Im Dritten Reich wurden nicht nur jüdische Menschen verfolgt, sondern auch psychisch kranke und körperlich behinderte Menschen systematisch entrechtet, ausgegrenzt und ermordet. Wer heute ein Register für Menschen mit psychischen Erkrankungen fordert, legt die Grundlage für eine Politik der Kontrolle und Diskriminierung, die wir nie wieder zulassen dürfen.

Psychische Erkrankungen sind keine Gefahr für die Gesellschaft – sie sind ein medizinisches Problem, das mit Respekt, Mitgefühl und einer solidarischen Gesundheitsversorgung angegangen werden muss. Herr Linnemann sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein: Solche Äußerungen befeuern Vorurteile, die Millionen von Menschen in Angst und Isolation treiben können. Anstatt Gräben zu vertiefen, brauchen wir eine Politik, die Brücken baut und Betroffenen hilft, statt sie auszugrenzen. Die CDU sollte sich dringend von diesen Äußerungen distanzieren!

– Dave Koch, Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz