Mahnwache zum Tod von Lorenz in Oldenburg

Am 28.04.2025 hielt das Bündnis Kaiserslautern gegen Rechts mit der Unterstützung der Linken und weiterer zivilgesellschaftlicher Bündnisse eine Mahnwache zum Tod des 21-jährigen Lorenz ab. Lorenz wurde von Polizisten durch drei Schüsse in den Rücken auf tragische Weise aus dem Leben gerissen. Im Folgenden möchten wir euch das Grußwort weitergeben, was während der Mahnwache verlesen wurde.


Wir – die Initiative „Gerechtigkeit für Lorenz“ – haben uns unmittelbar nach dem tödlichen Polizeieinsatz gegen Lorenz gegründet: Aus Fassungslosigkeit, aus Wut und aus dem tiefen Wunsch nach Aufklärung.

Wir sind ein Zusammenschluss von Freundinnen, Angehörigen, solidarischen Menschen und Aktivist*innen – darunter:
•   Engagierte von United Against Racism Oldenburg,
•   Berater*innen der bundesweiten Online-Beratungsstelle Penager,
•   sowie viele weitere Einzelpersonen aus antirassistischen und zivilgesellschaftlichen Kontexten.

Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass der Fall von Lorenz nicht – wie so viele andere – in Vergessenheit gerät. Wir wollen sichtbar machen, was geschehen ist, solidarisch begleiten und politischen Druck aufbauen. Unser Ziel ist Gerechtigkeit – nicht nur für Lorenz, sondern für alle, die durch Polizeigewalt ihr Leben verloren haben. Und darüber hinaus: eine strukturelle Veränderung im Umgang mit Polizeigewalt und rassistischer Gewalt.

Denn eine Frage lässt uns nicht los: Warum musste Lorenz sterben?

Vier Schüsse. Abgegeben von der Polizei. In Oldenburg.
Und bis heute: keine Antworten. Keine Konsequenzen.

Was wir fordern, ist klar:
•   Eine unabhängige Untersuchung des Polizeieinsatzes, die nicht von der Polizei selbst geführt wird
•   Eine lückenlose Aufklärung aller Umstände, die zu Lorenz’ Tod geführt haben
•   Konsequenzen für verantwortliche Einsatzkräfte, wenn Fehler oder unverhältnismäßiges Handeln festgestellt werden
•   Reform der Kontrollmechanismen: unabhängige Beschwerdestellen, externe Aufsicht und strukturelle Transparenz
•   Antirassismus als verpflichtender Bestandteil der Aus- und Fortbildung in Polizei, Justiz und Verwaltung
•   Maßnahmen gegen institutionellen Rassismus – sofort und strukturell
•   Die Förderung und Anerkennung von Community-basierten Schutzstrukturen
•   Schutzkonzepte für marginalisierte Gruppen, die diesen Namen verdienen
•   Die Sichtbarkeit von BIPoC-Erfahrungen in der politischen Öffentlichkeit
•   Und: Eine öffentliche und politische Anerkennung von institutionellem Rassismus – als Voraussetzung für echte Veränderung

Lorenz war ein Mensch. Ein Bruder. Ein Sohn. Ein Teil unserer Community.
Sein Tod darf nicht vergessen werden. Und er darf nicht folgenlos bleiben.

Gerechtigkeit für Lorenz – jetzt. 

 

Falls ihr für die Angehörigen von Lorenz und für die Aufklärung seines Todes spenden möchtet, so könnt ihr das unter diesem Link tun.